Trimmen

Das Fell rauhaariger Rassen und auch das Haarkleid einiger Spanielarten mit weicher Haarstruktur wird getrimmt („to trim“= engl. zurechtmachen, stutzen. Nur bei bestimmten Rassen ist Trimmen durch ihre besondere Beschaffenheit des Fells möglich und empfehlenswert.

Wir verwenden zum Trimmen, je nach Rasse und Haarstärke, Daumen und Zeigefinger (=Handtrimming) oder ein Trimmmesser mit möglichst stumpfer Klinge (=Trimmmesser-Methode). Für beide Methoden braucht man Übung und vor allem Erfahrung.

Sehr empfindliche Stellen (Afterregion, Kopf, Hals) schneiden wir, wenn nötig von Hand mit der Haar- bzw. Effilierschere oder mit der Schermaschine nach.

Ist das Trimmen eine Quälerei für den Hund?

Der Hundehalter denkt oft, dass das Trimmen für den Hund eine Quälerei bedeutet, da das herauszupfen von menschlichem Haar schmerzhaft sein kann. Die rauhaarigen Hunde haben gegenüber uns Menschen jedoch eine vollkommen andere Haarstruktur. Dieses Rauhaar fällt sehr schwer von alleine aus, d.h. die abgestorbenen Haarwurzeln verbleiben im Hund und können dort Juckreiz verursachen. Man spricht beim Rauhaar von der „Reife“ des Fells; dies bedeutet, Hunde mit reifem Haarkleid fangen an zu haaren oder sich zu kratzen, um die abgestorbenen und nun juckenden Haare selbst zu entfernen. Dies ist der richtige Zeitpunkt um Ihrem Hund Erleichterung durch das Trimmen zu verschaffen.

Ein gutes Trimmen nimmt je nach Hund und Haarbeschaffenheit viel Zeit in Anspruch. Sie können den Aufwand etwas mindern, indem sie selbst alle 14 Tage überstehendes, reifes Haar mit Daumen und Zeigefinger herauszupfen

 

Warum schadet das Scheren den Rauhaarigen?

Das Abscheren von rauhaarigen Hunden kann viele Nachteile nach sich ziehen:

- zum einen fördern die toten Haarwurzeln den Juckreiz, denn sie bleiben beim Scheren stecken, statt dem neuen Haar Platz zu machen.

- das Haar kann seine typische Farbe und Struktur verlieren, weil die Farbpigmente des Haars vieler Rassen besonders in den ersten Zentimetern der Haarspitzen vorhanden sind.

- das Haar kann zur Wurzel dünner werden, da beim Scheren die harten, farbreichen Spitzen abgeschoren werden und das verbleibende Haar dünner und farbloser ist.

- die ebenfalls abgeschorene Unterwolle nimmt stark zu.

Fazit: nach mehrmaligem Scheren kann sich hartes, pigmentstarkes Fell in weiches, dünnes, farbloses Fell verwandeln. Dieses Fell ist anfälliger für Verfilzungen und Schmutz bleibt eher haften.

Natürlich gibt es auch hier die Ausnahmen von der Regel; es gibt auch rauhaarige Hunde, bei denen auch mehrfaches Scheren kaum Schaden anrichtet.

Manche rauhaarigen Hunde haben leider von Geburt an ein zu weiches Haarkleid. Man kann bei diesen Hunden, durch anteiliges Trimmen versuchen, die Haarstruktur mit der Zeit zu verbessern.

„Wollis“ unter den rauhaarigen Terriern sind kaum trimmbar. Wenn trotz mehreren Trimmversuchen keine Haarverbesserung spürbar ist, sollte man bei diesen Hunden zur Schere greifen.
 

Für alte und kranke Hunde ist das Trimmen, da es viel Zeit in Anspruch nimmt, oft zu anstrengend. Hier sollte man zum Wohle des Tieres auf das Trimmen verzichten und einen „schnellen“ Haarschnitt mit der Schere oder der Schermaschine vorziehen.